Via Fähre gelangen wir von Paraguay ans argentinische Ufer des Rio Parana und stellen erstaunt fest: Wir kriegen hier keinen Stempel in unseren Pass! Stattdessen werden unsere Daten elektronisch erfasst und wir erhalten eine Bestätigungsmail. Das heisst – Rolf erhält die Mail ein paar Stunden später, ich bleibe bestätigungslos – vermutlich hat der Beamte meine Mailadresse falsch notiert. Nun – unsere Befürchtungen, dass es deswegen bei künftigen Grenzübertretungen Probleme gibt, sind völlig unbegründet, wie sich später zeigt. Der Fehler wird irgendwann mal behoben in einem der vielen Prozedere, die wir bei diversen Aus- und wieder Einreisen durchlaufen werden weiter südlich, weil sich Chile und Argentinien die Regionen Patagonien und Feuerland teilen.
Kleiner Exkurs zum Thema Finanzenn in Argentinien: Das Land kämpft bekannterweise mit einer permanenten Geldentwertung und darum hat Rolf sich Geld an Western Union überwiesen. So bekommen wir einen Wechselkurs – Bluedollar genannt – der mehr als zweimal besser ist als der offizielle bei Bargeldbezug an einem Bankomaten. Allerdings – Western Union kann problematisch sein, wenn zu viele Leute wechseln wollen! Dann geht nämlich das Geld aus und wir gucken in die Röhre. Auf unserer Reise rennen wir deshalb zweimal in touristischen Hochburgen dem Bargeld nach. Und nur Bargeld lacht, weil ja mit Kartenzahlung auch der höhere Wechselkurs verrechnet wird! Den ersten Stress diesbezüglich erleben wir in Iguazu und müssen – weil Barzahlung auf dem Campingplatz verlangt wird – teure argentinische Pesos am Automaten ziehen. Erst etwas später auf der Reise finden wir dann eine WesternUnion-Vertretung, wo wir den vollen überwiesenen Betrag erhalten.
Das trübt jedoch unsere Freude am Besuch der Wasserfälle von Iguazu – oder Foz do Iguazu – in keiner Weise. Natürlich sind wir nicht die Einzigen hier, zumal es Samstag und Familienausflugstag ist. Aber die Menge zerläuft sich und wir haben immer wieder ungehinderte Aussichten auf die Wassermassen der Flüsse Parana und Iguazu, die hier zusammenkommen und sich auf einer Länge von 2.7 km in die bis zu 80 Meter hohe Tiefe stürzen. Insgesamt sind es 20 grössere und 255 kleinere Wasserfälle und sie befinden sich auf der Grenze Argentinien/Brasilien. Und man kann die Fälle sowohl via Brasilien als auch via Argentinien besuchen. Aber – nackte Zahlen sind das Eine, das umwerfende Spektakel und die wunderbare Natur darum herum sind das Andere. Und da können nur Bilder einen Eindruck wiedergeben.