Der Countdown läuft – in 30 Stunden hebt unser Flugzeug in Zürich ab und bringt uns via Frankfurt nach Windhoek! Endlich – nach über 12 Wochen setzen wir unsere Reise um die Welt in Namibia fort. Aber halt – der Reihe nach…

Am 5. Juni hatten wir nach 3 Tagen Rückfahrt von Island wieder festen Boden unter den Füssen. Das erste Ziel hiess nun «Hochzeit». Gemächlich fuhren wir mit einem Zwischenhalt an der Ostsee Richtung Leverkusen, wo die Tochter von Rolf – ausgebremst von Corona – zunächst mal die formelle, zivile Heirat mit ihrem Liebsten feiern wollte. Das Fest war klein, aber sehr fein – Wir genossen einen wundervollen Sonnentag in Hagen, dem Heimatort des Bräutigams, und lernten seine Familie im überschaubaren Kreis kennen, was so ruhig und beschaulich nicht geplant, sondern dem fiesen Virus geschuldet war, denn gemäss türkischer Tradition wird eine Hochzeit im wirklich grossen Stil gefeiert. Dennoch – Wir hauchen ebendiesem Virus ein kleines Dankeschön zu (ganz leise, nicht dass es das zum Anlass nimmt, länger als nötig unseren Alltag zu bestimmen), denn ohne das wären wir zu diesem Zeitpunkt schon ganz woanders gewesen.

Ein zweites Mal ging ein leises «Danke» an Corona, als meine jüngere Tochter einem süssen Menschlein das Leben schenkte und ich das, für mich neue, Grossmami-Feeling voll auskosten konnte, nachdem wir in die Schweiz zurückgereist waren.

 

Bis dahin genossen wir die Gastfreundschaft des jungen Brautpaares in Leverkusen nahe Köln mit Dom und Rheinschiffahrt , verbrachten ein paar Tage in Heidelberg und in Aesch bei Basel auf dem Lamahof einer lieben Freundin. Schlussendlich trudelten wir bei unseren innerfamiliären Gastgebern in der Ostschweiz ein. Hier nahm Rolf dann ein paar Umbauten im T-Mobil vor, die es noch reisealltagstauglicher machen sollen. Was auch die immer noch fehlenden Bilder des Innenraums unseres Daheims-auf-Rädern erklärt.

Überhaupt erleichtern uns Freunde und vor allem Familie das Reisen enorm mit ihrer Unterstützung und Grosszügigkeit! Ohne Eure Warmherzigkeit, Eure Geduld und Euer Verständnis wären die ungeplant langen Wochen in der Schweiz kaum zu stemmen gewesen. Lieben Dank Euch allen!

Die Planung der weiteren Reise verlief dann leider nicht so geradlinig, wie erhofft. Uns war klar, dass wir Europa hinter uns lassen wollen. Der Landweg nach Asien/Australien war aber nach wie vor nicht offen. Auch der amerikanische Kontinent hielt sich weitgehend bedeckt. Also blieb nur ein Ziel: Afrika und da bevorzugt der Süden. Namibia, Botsuana und Südafrika mit eventuellen Abstechern in Nachbarländer wie z. B. Simbabwe. Es galt nun, eine Firma zu finden, mit der wir unser T-Mobil verschiffen konnten. Diverse Anfragen verliefen im Sand, blieben sehr unverbindlich, bis wir über private Kontakte endlich eine Gesellschaft fanden, die unser T-Mobil schon von Basel aus verschiffen würde – die International Transport and Shipping Ltd. in Reinach bei Basel. Und – Hurra – schon am 5. August sollte unser fahrbares Zuhause in den Container gepackt werden. Wir also fix den Flug nach Namibia und unseren Aufenthalt dort gebucht in der Überzeugung, wir müssten nur 10 Tage überbrücken bis zum Bezug unseres mobilen Heims. Tja – erstens kommt es anders und zweitens als man denkt! Unser Schiff meldete Verspätung und das verschob nun die ganze Geschichte um zwei Wochen nach hinten. Stand der Dinge heute – um den 22. September rum können wir hoffentlich wieder autonom reisen. Nun – Es liegt eine lange Zeit des Wartens, Planens und Bangens, ob und wann es endlich weiter geht, hinter uns. Wir haben uns dazu entschieden, die unerwartet lange Wartezeit nicht in der Schweiz, sondern in Namibia zu überbrücken mit der Erkundung des Südens des Landes. Das machen wir mit einem gemieteten SUV und Hotels. Auch dafür haben wir wieder dank Freunden wertvolle Kontakte gefunden. Wir hoffen, mit der Unterstützung einer kundigen Person vor Ort das wundervolle Land nicht nur auf ausgetrampelten Touristenpfaden erleben zu können. Namibia lockt und wir freuen uns, Euch schon bald von diesem Land, von dem so viele Bekannte schwärmen, berichten zu können. Bis bald also – und bleibt am Ball, neu auch via Polarsteps! Hier draufklicken und dann einfach auf den Folgen-Button drücken!