Schon seit einiger Zeit begleitet uns ein undefinierbares Geräusch, wenn wir unterwegs sind. Und ab Grenzübertritt nach Ecuador heisst es für unser T-Mobil wieder rauf und runter in teils steilem Gelände. Das Knattern aus Richtung Motor wird immer lauter und wir hoffen inständig, dass es unser Chruzli noch packt bis zu unserem Weihnachtsdomizil in Cuenca. Nicht dass es uns ergeht wie unseren kolumbianischen Freunden Angela und Jorge, die mitten auf der Panamericana in Peru gestrandet sind und die letztlich die Weihnachtstage mit ihrer 4-köpfigen Familie in einer Werkstatt – mangels vernünftiger Unterkunft – verbracht haben. Also heisst es, Augen und Ohren zu und zügig Strecke machen! Tatsächlich trudeln wir pünktlich in Cuenca ein, wo wir bereits eine Wohnung gemietet haben für die Tage über Weihnachten und Neujahr. Doch bevor wir da einziehen, müssen wir eine Ford-Werkstatt aufsuchen und unser kränkelndes Wägelchen zeigen. Die Diagnose folgt rasch: Kaputte Kupplung. Und – es sei noch eine passende für dieses Modell auf Lager! Am Montag sollen wir den Wagen bringen. Spoiler: Es war dann doch etwas mehr kaputt. Auch im Getriebe war ein grosser Schaden angerichtet worden. Letztlich verbrachte unser T-Mobil dann an die drei Wochen in der Werkstatt, bis alle nötigen Werkzeuge und Teile vor Ort waren. Und es benötigte ein paar „schweizerdeutsche“ Worte von Rolf, damit es endlich vorwärts ging.

Inzwischen verbringen wir die Feiertage in der wunderschönen und sehr sicheren Stadt. Wir gönnen uns ein feines Nachtessen zu Weihnachten – beim Chinesen! Wir erleben, wie Neujahr mit Verbrennen von Figuren in den Strassen begangen wird. Wir fahren mit dem Bus unserer schon länger gebuchten Galapagos-Reise (verdient einen Extra-Eintrag) entgegen und werden in Guayaquil, wo wir auf den Flug warten, in einem gefakten Privattaxi gekidnappt und ausgeraubt. Alles läuft für uns und unsere Gesundheit glimpflich ab, wir haben nur mit dem Ärger, den gestohlene Kreditkarten und Handies verursachen, zu kämpfen. Erfahren im Gegenzug aber unglaublich viel Unterstützung und Hilfe von wildfremden Menschen – eine unglaublich schöne, ermutigende und tolle Erfahrung! Und wir besuchen alte Bekannte von Rolf im Nebelwald Ecuadors. So bereisen wir Ecuador 2 mal als Busfahrgäste – auch schön! Am 15. Januar machen wir uns dann auf den Weg raus aus Ecuador – zum einen wirkt der Überfall noch nach (bei Yvette mehr als bei Rolf) und es zieht uns weg aus diesem eigentlich sehr schönen Land, zum anderen warten in Kolumbien die Ersatzkreditkarte und ein Container für die Verschiffung über den Darien Gap.